Allgemeine Informationen  

 
             
     

 

 Vorgeschichte:

 

Nun noch eine kleine Vorgeschichte, wie es zum Urlaub kam: Wir beide sind begeisterte Auslandsreisende, wie der ein oder andere vielleicht weiss. Nun zwischen zwei Lebensabschnitten musste endlich mal ein richtiger Urlaub her! Wir überlegten lange was wir machen wollten in der Zeit die uns zur Verfügung stand. Wir wollten mal in die USA und nach Kanada, auf eine Weltreise und solche Dinge. Irgendwann beim betrachten des Budgets kamen wir aber zum Schluss das es wohl am klügsten ist in der „nähe“ zu bleiben, also in Europa .. denn auch hier gibt es eine ganze Menge zu erleben!

Gesetzt war, dass wir nach Norwegen und Schweden reisen, genauso wollten wir unbedingt nach Finnland. Wir wollten uns dann via Baltikum über Polen nach Tschechien und der Slowakei durchschlagen. Folgen sollte noch Ungarn und Slowenien. Zeitmangel (ja so was gibt’s) und teilweise „Unlust“ (gibt’s auch)  veranlasste uns aber dazu einige Punkte aus dem Programm zu kippen.

 

Reisevorbereitung:

 

Als erstes braucht es natürlich einen Wagen, der Vater von Wipf meinte schon zu beginn wir sollen schauen wegen einem Mietwagen, wir glaubten aber nicht daran und machten uns auf die Suche nach einem guten Gebrauchten. Diesen fanden wir in Form eines Volvo 850 welcher ein alter Kollege von mir "über" hatte und uns anbot. Somit war für uns das Autoproblem gelöst, wir haben die Versicherung abgeschlossen ect. – es stand einer Abfahrt also kaum mehr was im Wege.

Bis dann eines Tages, so etwa 2 Wochen vor unserem geplanten Abfahrtstermin, der Kollege angerufen hat und Probleme meldete. Die ABS Bremskrafteinheit sei dahin, leckt und muss ausgetauscht werden. Eine neue kommt aber nicht in Frage da die mit 1'700 CHF den Wert des Wagen fast verdoppelt hätte. Also blieb nur die Möglichkeit bei einem „Autoverwerter“  ein passendes Teil zu suchen. Missverständnisse und andere Probleme führten dann dazu dass wir bis zu unserem eigentlich geplanten Abreisetag immer noch ohne Auto und ohne Ersatzteil da standen. Nervte uns zwar, aber zum Glück ist das scheiß Teil kaputt gegangen bevor wir los sind, wäre es unterwegs geschehen hätten wir wegen der großen finanziellen Belastung an einen Abbruch des Urlaubs denken müssen.

Wir sagten dann dem Kollegen ab, seine Karre konnte er behalten, wir kündigten die Versicherung wieder und machten uns zugleich auf die suche nach einem Mietwagen. Es war Sonntag und wir forsteten das Internet ab nach Langzeitmietwagen. Viel gab es nicht, zwei, drei konkrete Angebote waren zu finden, alles andere waren nur Garagen die Mietwagen ausgeschrieben haben. Am Montag dann setzten wir uns beide zuhause hin und begannen eine erstellte Liste abzutelefonieren – doch schon der erste Anruf brachte Erfolg. Es war auch die Firma in die wir am meisten Hoffnungen gesteckt hatten, im Internet waren Preise für Mieten von 3 Monaten ect. schon kommuniziert worden, genau das was wir suchen!

Wir schilderten dann dem Vermieter unseren Wunsch, er reagierte logischerweise etwas baff, aber er sah weiter keine Probleme, als einziger! Unsere Wünsche waren dann auch nicht gerade klein: 2 Lenker 21 Jährig (also Risikogruppe), lange Mietdauer mit vielen Kilometern, Fahrten im Baltikum und dem Osten. Aber wir konnten uns zu gute schreiben lassen das wir beide Unfallfrei waren bis dahin und Wipf verfügt zudem über einen LKW Führerschein mit relativ vielen praktischen Fahrstunden (vom Bund). Bei allen anderen Vermietern war mindesten eins der genannten „Probleme“ das K.O Kriterium. Heinz Ilg (http://www.ilg-mietauto.ch) war aber nicht abgeneigt uns ein Auto zu überlassen für einen wirklich unschlagbaren Preis. Wir liebäugelten dann mit einem etwas grösseren Auto, aber wir nahmen dann was da war: Einen Fabrikneuen Chevi Matiz, natürlich, es ist ein Kleinwagen mit (sehr) wenig Leistung und von einem nicht gerade wertigen Hersteller (ex Daihatsu) – aber für unser Urlaub war er perfekt. Klein, wendig, spritsparend und NEU. Man konnte also davon ausgehen das wir kein probleme damit kriegen, was zum Glück auch nie der Fall war. Wir fuhren am selben Montagabend noch nach Frauenfeld zum Ilg um das Auto zu besichtigen, wie wir es nannten. Dabei war es schon von Anfang an klar dass wir den Wagen nehmen, falls der Ilg keinen Rückzieher mehr macht. Es erschien uns als wichtig mit offenen Karten zu spielen, also anzusagen was wir mit dem Wagen vorhaben, nicht das wir dann nach 18'235 km in Estland stehen und ihn anrufen und er nichts davon weiss ;)) Er willigte ein, wir bezahlten und nahmen das Auto gleich mit. So waren wir also nun im Besitz eines Wagens!

Wir glaubten selber nicht daran das es so ein Angebot gibt, deshalb lenkten wir auch nicht schon als Wipfs Vater meinte wir sollen schauen auf dieses Gleis ein. Aber er hatte recht behalten ;) Vorteile eines Mietwagens liegen auf der Hand: Keine Servicekosten, eine Vollkaskoversicherung, dank Neuwagen hatten wir noch Herstellergarantie mit Euroservice UND man hat nach dem Urlaub kein Auto auf dem Platz stehen das man eigentlich gar nicht mehr haben will. Der Mietpreis lag dann mit knapp unter 3000 CHF (und das obwohl wir uns noch eine Selbstbehaltreduktion „gekauft“ haben) extrem guuuuut.

 

Das Beste am Ilg war aber seine Antwort auf unsere Frage wie es denn ausschaut wenn im Auto ein kleiner Kratzer wäre: „Ach … für mich ist ein Auto ein Gebrauchsgegendstand, ist zum benutzen da“. Dieses Motto haben wir dann, sobald es ums Auto ging, für den Urlaub auch übernommen, ob das der Matiz auch so toll fand müsst ihr ihn selber fragen ;)

 

Wir hatten also einen Wagen, fehlte nur noch die Ladung, die lag Zuhause, aber wie bringt man so viel Gepäck in ein so kleines Auto? Wir wendeten das geniale Prinzip der Kisten an, wir fuhren also am Dienstag zum OBI nach Singen um uns mit Kisten und anderen „Gebrauchsmaterialen“ einzudecken.

Wichtig und nicht zu vergessen wären da: Heckenschere, Astschere und weiteres „Unkrautbekämpfungswerkzeug“.

Ein 220V Adapter für den Zigarettenanzünder – gerade wenn man Campt ist der enorm wichtig um unabhängig zu sein, den Strom ist da nirgends im Preis inklusive, häufig hat man als Zelter auch gar nicht die Möglichkeit den zu kaufen.

Eine Kabelrolle sollte man haben genau so wie einen Kanister, Steckerleiste und noch viel weiterer KrimpelKrampel den man irgendwo mal gebrauchen könnte.

 

Wie ausgemessen passten in unseren Matiz 6 Kisten, davor, dahinter und dazwischen passten noch andere Dinge wie Schlafsäcke, Matten, das Zelt, Getränke, Abfall ect. …

Wir fuhren also nach Hause und räumten den Matiz leer, alles überflüssige, wie Rückbank ect., wurde entfernt und Zuhause eingelagert ;) Die Kisten wurden dann aufgeteilt: Jeder bekam eine P-Kiste, es gab eine E-Kiste, eine C-Kiste, eine F-Kiste und eine K&K Kiste (P= Persönlich – E= Elekro –  C= Camping – F= Food / Mampf – K&K = Kochen und Krempel) ;)

Die Organisation war also perfekt und das Auto war nach dem beladen nicht mal übervoll, der Mittelspiegel war so z.B noch zu gebrauchen, es war also noch „Luft“ nach oben ;)

Das Auto war also beladen, die Route grob geplant, und der Abfahrt am Mittwoch stand nichts bevor. Haben wir nichts wichtiges vergessen? Haben wir an alles gedacht? Es würde sich zeigen, in den nächsten 3 ½ Monaten.

 

Statistik:

 

 Wir waren konkret in folgenden Ländern: (die Tage jeweils inkl. Ankunft und Abfahrtstag gezählt)

 

Frankreich : 4 Tage

Deutschland: 3 ½  Tage

Holland: ½ Tag

Dänemark: 4 Tage

Schweden #1 (Süden) 4 Tage

Norwegen: 19 Tage

Schweden #2 (Norden) 13 Tage

Finnland: 26 Tage

Estland: 6 Tage

Lettland: 5 Tage

Littauen: 4 Tage

Polen: 3 Tage

Slowakei: 12 Tage

Tschechien: 12 Tage

 

 - Der Urlaub dauerte vom 22 Mai bis zum 5. September – also exakt 107 Tage und etwa 12 Stunden wenn man es so genau haben will.

 

- In dieser Zeit haben wir mit unserem Mietwagen (ein Chevrolet Matiz, siehe Bild) 24626km zurückgelegt – was einem durchschnitt von 230.14953271028037383177570093458km pro Tag entspricht (wir hätten mit mehr gerechnet). So haben wir leider die 25’000km Grenze nicht geknackt, darüber sind wir aber nicht sonderlich traurig ;)

 

- Die längste Distanz die wir an einem Tag zurückgelegt haben war am 26.05 von Chalindrey nach Emden – es waren 930km.

- Die Kürzeste war 0km, an verschiedenen Tagen an verschiedenen Orten.

 

- Wir haben in dieser Zeit 1391.74l Benzin (95) verbraucht, was also einen Schnitt von 5.65l entspricht. Für so einen kleinen Wagen relativ viel .. aber es war halt leider kein Diesel. Negativ auf die Rechnung haben sich die langen Autobahnfahrten durch Deutschland ausgewirkt, da hat der Matiz geschluckt wie eine  weissichnichtwas. Auf den Landstrassen des Nordens brachten wir ihn auf knapp 5.0 runter. Den kleinen gesittet zu fahren ist aber schwer, gerade wenn man es eilig hat – denn wenn nix kommt beim Bleifuss lies man sich ab und an zum runterschalten verleiten.

 

- Der Durchschnittspreis für das Benzin lag mit ca. 2.1 CHF weit über dem was wir uns erhofft hatten, besonders im Norden ist das Benzin schier unbezahlbar.

Den günstigsten Sprit haben wir in Estland gekriegt (1.42 CHF/l) den teuersten in Finnland (2.59 CHF /l)

 

Ich denke mal die Kosten für den Urlaub die wir persönlich hatten interessieren nicht besonders, aber mit den gesamten Kosten für den Mietwagen, das Essen, die Unterkünfte ect. lag pro Kopf so um ca. 10'000 – 11'000 CHF rum, nicht viel wenn man denkt.

 

- Der nördlichste Punkt der Reise erreichten wir am 23. Juni auf der E10 auf dem Weg an die Erzbahn  bzw. dem Bett in Björkliden (das war dann auch zugleich unser nördlichstes Bett).

- Der östlichste Punkt war „Vartius“ an der finnisch – russischen Grenze, da waren wir am 17. Juli zu Besuch.

- Im Süden liegt in Hinwil, meinem Wohnort (haha ;)) – ansonsten dürfte noch Vesoul in Frankreich gezählt werden – das war unser südlichstes Bett IM Urlaub und nicht davor oder danach.

- Im Westen ist ebenfalls Vesoul, es liegt ca. auf der höhe Bergen.

 

Dann weitere Infos über unser „Leben im Urlaub“ und wie wir es geschafft haben die Ausgaben im Zaum zu halten.

Im Norden lebten wir bis und mit Finnland prinzipiell nur im Zelt auf Campingplätzen, die günstigste Möglichkeit da oben! Bis auf genau zwei Ausnahmen haben wir immer im Zelt genächtigt (Ausnahmen waren: Krokstrand am Saltfjell und an der Erzbahn, da hatten wir ein Kopf über dem Dach).

Im Baltikum und im Osten hat es sich dann gerade anders rum verhalten, wir haben vornehmlich in Pensionen oder auch mal günstigen Hotels genächtigt, wo möglich auch in Hütten auf einem Campingplatz. Aber auch da gab es Ausnahmen (etwa 6 oder so ;)).

 

Gegessen haben wir (bis auf max. ein Abendessen) immer aus dem Supermarkt, im Norden gab es dann meist günstigen FastFood am Abend – im Baltikum und dem Osten erlaubten wir uns aber täglich ein „richtiges“ Essen in einem Restaurant, da ist es bezahlbar. Was wir auch noch gemacht haben, aber nur im Norden und nur zu beginn recht intensiv, wir haben uns selber etwas gekocht. Einerseits boten sich die Küchen auf den Plätzen dazu an, andererseits hatten wir einen Benzinkocher mit. Wir wollten eigentlich mehr selber kochen, aber dazu waren wir meist zu Faul :D

 

Wir haben (wenn möglich) die Berichte immer zeitnah erstellt, also am selben Abend noch, dank Laptop kein Problem. Zu den Berichten folgt jeweils noch die kurze Info wo wir übernachtet haben und WARUM wir genau da waren! Was gibt es da schönes zu sehen?

 

 

Unser Urlaubsflitzer: Ein Feuerroter Matiz

     
         
           
     
           
           
           
     
           
     
           
     
           
     
           
     
           
       
           
       
           
           
           
           
       
           

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