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Heute stand wieder ein wechsel
an, von Lettland nach Litauen, in das letzte Land der drei baltischen
Staaten .. wir sind ja schon fast durch ;)
Doch das
aufstehen fiel heute noch schwerer als je zuvor, es lag wieder nicht am
Wetter und es lag wieder nicht an der Motivation, aber dieses Bett,
dieses Hotel ... es war einfach zu herrlich. Einzig das Frühstück,
welches wir üppig erwarteten, konnte uns zum aufstehen zwingen, denn das
Frühstück ist ja die wichtigste Mahlzeit des Tages, wie wir alle wissen
;) So standen wir so gegen 8te mal auf und fuhren nach dem Frisch machen
mit dem Fahrstuhl in die 10 Etage, in die Panoramalounche des Hotels -
wo in der Bar auch ein lecker Frühstück serviert wurde. Es gab alles,
Rührei, warme Würstchen und und und .. aber kein richtiges Brot,
scheinen die hier wirklich nicht zu kennen. Auf alle fälle langten wir
verständlicherweise gut zu und assen und tranken uns etwa 46min übers
Buffet ;) Wir waren sehr satt und haben dann unsere Bäuche Richtung
Zimmer zum aufräumen gerollt ... und dann schon zum Auto welches brav
auf uns auf dem großen Parkplatz vor dem Hotel vor wartete. Wir fuhren
dann mal los in Richtung der Litauischen Grenze, welche auch schon
überraschend früh erreicht wurde. Es war nicht die Menge los, und so
wurden wir bei der Ausreise duchgewunken. Bei der Einreise dann standen
da vier Zöllner und taten nix, sie unterhielten sich ein bisschen, wie
man das halt so macht wenn es einem langweilig ist . Wir fuhren ran und
der eine machte schon so eine Geste, typisch italienisch dachten wir. So
sahen die vier auch aus, mit der Uniform und wie die uns von oben runter
angeschaut haben .. unangenehm. Dennoch ging es auch diesmal sehr fix
von statten und husch waren wir durch den Zoll und eingereist in
Litauen. Da es hier, im vergleich zum letzten Grenzübertritt keine
Eisenbahn in der nähe hatte (wo was läuft) beschlossen wir gleich mal
ins Landesinnere durchzufahren, nach Jonava an der Strecke nach
Klaipedia gelegen. Wieder möchte ich hier ein paar Worte über Litauen
verlieren: Litauen ist das südlichste der drei Baltischen Staaten und
hat gen Osten direkten Grenzanstoß nach Weißrussland, nicht aber an
Russland. Trotzdem gibt es in dem Land eine Russische Grenze, die zur
Enklave "Kaliningrad", welches im Westlichsten Teil des Staates liegt.
Südlich geht’s noch nach Polen, da gibt’s aber nicht die Menge an
Grenzverkehr. P-Verkehr ist auch in diesem Lande eher mau, es gibt ein
paar Zugsverbindungen zwischen den grössten Städten, zB. Kleipedia und
Vilnius, und sonst in der nähe der Hauptstadt Vorortsverkehr, ua. auch
mit Elektroeisenbahn. Für uns interessant ist noch der Durchgangsverkehr
nach Kaliningrad zu nennen, welcher relativ umfangreich ist, aber nach
jetzigem stand der Planung bis auf wenige ausnahmen total aus dem Licht
kommt. Güterverkehr geht ein bissl was nach Kaliningrad von Weißrussland
aus und noch was nach Kleipedia, so vermuten wir das zumindest - wie es
dann ausschaut werden wir in den nächsten Tagen merken. Elektroeisenbahn
gibts hier von der Hauptstadt Vilnius bis nach Kaunas, der zweitgrößten
Stadt des Landes etwa 100km westlich von Vilnius gelegen. Die Währung
in diesem Land sind Litts, ein Lit entspricht so ca. 0.45 CHF --> also
wieder nach dem Letten Geld ein angenehmer Umrechungskurs von 1/2. Bis
Jonava sind wir durchgefahren, erst da dann haben wir uns mal in ein
Maxima Center getraut (gibts auch hier :)) und haben mal Geld gezogen
und bissle Preise geschaut. Wie schon "oben" ist hier irgendwie einfach
alles /2 beim Preis im vergleich mit der Schweiz, nicht super günstig,
aber doch annehmbar, gerade wenn ich an Norwegen und Schweden zurück
denke *graus*. Nach dem Einkauf wollten wir mal an die Strecke, obwohl
das Wetter von super bei der einreise zu eher schlecht bei der Ankunft
in Jonava gewechselt hat --> es zog von Osten ein Wolkenband rein mit
nur sehr wenigen blauen Löchern. Trotzdem wollten wir mal sehen was so
geht an der Strecke und stellten uns, nach einem kurzen besuch am
Bahnhof, an die Strecke. Besser gesagt wir wollten uns an die Strecke
stellen, wir haben eine Stelle gesehen welche uns zugesagt hat, am ende
eines grossen Dammes mit einer dicken Brücke über einen Fluss. Nur wie
kommt man da hin? Nach einiger Sucherei fanden wir aber nicht die Stelle
sondern mal einen Bahnhof im nix mit vielen Gleisen und ein paar
Häusern. Ahhha, es stand auch da dann eine perfekt gepflegte
Einfachtrommel und wartete, noch in der Sonne, auf weitere Einsätze. Die
Kiste wurde natürlich gleich erstmal angegafft und gefuzzt - ganz zum
wunder der anwesenden Bahnmanschaft :) |
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M62K 1091
im Rbf von Jonava wartet auf neue Arbeit |
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2M62 0042 als Lokzug in
Richtung Kaunas auf dem Damm von Jonava |
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Dann, nach
bissle weiterer Sucherei fanden wir den Weg zur Stelle und machten uns
noch auf den kurzen Fußmarsch dahin. Kurz vor erreichen des Hügels
donnerte es in der Ferne und eine ach so bekannte Doppeltrommel rumpelte
über die Flussbrücke - mit Sonne! Nur fehlte irgendwie der Zug am Zug,
eine Lokfahrt, wie langweilig. Die Lok wurde dann aber trotzdem erlegt,
auf dem Weg zum endgültigen Fotopunkt. Dieser war kurz darauf erreicht
und wir hofften mal auf weitere Züge und auf die Sonne, dass die doch
noch ein bisschen erbarmen mit uns hat. Es kam erstmal ein Zug von
hinten und dann lange nix mehr, so 1.5h danach rollte wieder etwas über
die Brücke, mit Zug am hacken. Sogar die Sonne hatte ein einsehen und
spendete das hellste Licht für den rest des Tages. Der Zug war erlegt
und wir stampften mal an eine etwas andere Position, nicht ernsthaft zum
fuzzen, das Licht war nun unter aller Sau, sondern zum schauen ob noch
mehr kommt ... kam aber nicht, kam lange nicht, sehr lange. Nur ein
Lokzug von hinten rollte mal durch, macht uns aber irgendwie nicht
scharf. Erst so gegen 17:00 kam der nächste Zug von vorne, fast 3h nach
dem nächsten, und er war bespannt mit einer 2M62 im Neulack der
Litauischen Eisenbahn - sieht echt schmuck aus. |
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2M62 0519 mit einem
gemischten Güterzug aus Klaipedia bei Jonava |
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2M62 0949 im \"neuen\" Lack
auf dm Weg nach Süden bei Jonava |
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Licht war völlig im Eimer und
wir hatten, nun bei einsetzendem Regen, auch keine Lust mehr noch länger
zu warten .. so fuhren wir zum Tagesendziel - Kaunas. Kaunas ist ja ganz
schön gross und versprach uns deswegen einige günstige
Übernachtungsmöglichkeiten - wir rechneten so mit 80 - 100 Lits welche
wir ungefähr für ein Doppelzimmer hinblättern müssen. Aber schon das
erste "Hotel", welches eigentlich schon viel zu weit im Stadtinnern lag,
gab einen negativen Einschlag. 280 Lits wollte die Tante an der
Rezeption für ein Zimmer haben, fern ab und gut und böse, zudem war die
Lage in einem siffigen Wohnquartier nicht gerade berauschend. Wir zogen
los und versuchten unser Glück dann halt in der Innenstadt, wo immer mal
wieder ein Hotel angeschrieben war. Nr. 1 war voll, Nr. 2 war viel zu
Teuer und die empfohlene Nr.3 fanden wir ewig nicht ... bis wir dann
drin standen und es hiess sie sei voll. Diese ganze Prozedur, von
abfahrt bis dahin, hatte 2h extrem nervenaufreibende Stunden gekostet.
Warum ist es hier im Baltikum immer so verdammt schwer eine
Übernachtungsmöglichkeit zu finden? Campingplätze gibts kaum und die
Hotels sind entweder voll oder schlicht unbezahlbar - mit ausnahmen
natürlich. Wir versuchten dann, es war schwül und sauwarm was auch nicht
gerade ruhiger macht, unser Glück beim Touribüro in der Stadt - wenn uns
jemand etwas besorgen kann dann die. Die gute Frau hinterm Tresen gab
sich alle liebe mühe uns ein Bett in unserem Preissegment zu besorgen,
sie kriegte es aber nicht hin bis wir sie mal fragten ob es dann ein
Campingplatz gibt. Rasch telefonierte sie ein weiteres mal und malte uns
ein Kreis auf die Karte --> da sei ein Motel bei welchem wir unser Zelt
für 15 Lits aufbauen können. Naa gut, schadet bestimmt nicht und ist
auch schön günstig, also sind wir mal hingefahren. Doch der äußere
Eindruck bereits vermochte nicht wirklich zu überzeugen, es wirkte arg
versifft. Wir sind trotzdem mal rein und wollten an der Rezeption mal
nachfragen, was den sonst ein Zimmer kosten würde. Die alte da konnte
aber nur Litauisch, sonst nichts ... irgendwie kam sie dann darauf das
wir Zelten wollten, also hielt sie am Zelt fest. Die Frage nach dem
Preis für ein Doppelzimmer konnte oder wollte sie nicht nennen.
Irgendwann kam der alte rein und sagte Zelt, 40 Lits - und zeigte raus
auf den Eingangsbereich mit einer vermüllten wiese. Danke nein! Sie hat
dann mal irgendwo angerufen wo Englisch gesprochen wurde und lies uns
übersetzen - Am Telefon wurde erst ein Zimmer für 80 und dann 120 Lits
versprochen, gekostet hat es schlussendlich 140 Lits, schmerzt nichts
schadets nicht. Und wir haben eingeschlagen .. das Zimmer dann auch
entsprach zu 100% dem was wir nach dem äußeren Eindruck erwartet haben -
einer höhle ;) Badezimmer war dreckig, überall waren fiecher rum und es
roch stark nach Gammel und rauch. Aber zum schlafen reichts und zum
Duschen zum Glück auch. Nachdem wir das dann auch mal gemacht haben ging
es nochmals ab in die "Stadt" - wir hatten auf dem Weg zum Motel einen
zwei XX Maxima gesehen, da wollten wir mal reinschauen um was zu trinken
zu kaufen. Wir assen da dann auch gleich noch was zu Abend, sehr leckere
Pasta, und deckten uns mit ein bisschen Plunder ein für die nächsten
Tage. Jetzt zurück im Zimmer haben wir uns gerade ein bisschen über
dieses Land und die Leute ausgelassen ;) Den was auffällt, die können
hier nicht Autofahren, allein heute haben wir einem beinahe und einem
"richtigen" Unfall zugeschaut, dazu wird gedrängelt und einfach gefahren
... sehr gefährlich ;) Irgendwie ist es so: Währen die Letten und die
Eestis nach dem zerfall der UDSSR in Deutschland oder der Schweiz
geschaut haben wie man "so lebt im Westen" und das so macht - waren die
Litauischen Vertreter in Norditalien grossraum Milano - was irgendwie
die ganze Atmosphäre
hier nicht wirklich förderlich ist. Und im Touriprospekt steht außerdem
auch: Man soll zielsicher durch die Strasse gehen, damit nicht Leute das
Gefühl haben man wisse nicht was man will. Falls doch mal etwas wäre
könne man sich an die Polizei wenden, die überall Rumstehen würde, man
erkenne sie an den Grünen Anzügen, sie sähen aus wie Gurken *ggg* .. die
Gurkepnpolizei. Aber wir wollen noch nix verschreien, nach einen 3/4tel
Tag Litauen. |
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Hier findet ihr die Galerien von
Daniel bzw. Nil (öffnet jeweils ein neues Fenster) |
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GALERIE DANIEL |
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