|
|
Als wir am Morgen aus dem Fenster
schauten, wurden wir in unserem Unterfangen das Land zu wechseln
bestätigt, denn es war mal wieder (in den letzten Tagen für meinen
Geschmack etwas zu oft) scheiss Wetter. Wir liessen uns dann etwas Zeit
zum Aufstehen, denn wir rechneten mit einigermassen guten Strassen und
viel Autobahn in Ungarn, so dass wir schneller vorwärts kommen sollten
als auch schon. Ausserdem war ja da noch diese geschenkte Stunde der
Zeitverschiebung. So war es nach 10, als wir aufgebrochen sind und kurz
vor 10, als wir wieder in der Zivilisation, Entschuldigung in Ungarn
waren. Irgendwie war der Grenzübergang aber ein riesen Schritt, auf
einmal war alles viel gepflegter und es hatte viel weniger Verkehr. Wir
liessen es uns natürlich nicht nehmen schnell in den Bahnhof
Biharkeresztes hinein zu schauen. Dort standen dann auch ne leere 82er
und 2 MAV-Wagen rum, beide warteten sie wohl auf den Gegenzug. Das Licht
war jedoch, gelinde gesagt, bescheiden. Also fuhren wir los und
erfreuten uns an den guten Strassen, auf dehnen man nun endlich wieder
vorwärts kam. Hinter Püspökladany trafen wir auf die E-Piste, innerhalb
kurzer Zeit kreuzten wir dabei einen Regio (Lok + Steuerwagen), einen
Güterzug, einen IC und noch einen Regio. Gut was los dachten wir uns,
und die Strecke war sogar auch etwas offener, als ich mir dies von
Ungarn gewohnt war. Das Licht war jedoch unter aller Sau, und so blieben
die Züge unfotiert. Kurz bevor wir auf die Autobahn trafen, fuhren wir
dann noch die Tankstelle an um uns ne Vignette zu kaufen. Der Tankwart
machte uns dann klar, dass er die Nummer vom Auto braucht. Wir gaben sie
ihm, und bekamen eine Quittung, aber nichts zum Kleben. Etwas verdutzt
verliessen wir die Tanke. Als wir dann die Autobahn erreichten, wurde
uns klar wie das System funktioniert. Die Nummer wird nämlich in eine
Datenbank eingetragen und die Fahrzeuge auf der Autobahn dann per
Videoüberwachung überprüft. So steht dann auch an denn Strassen
angeschrieben: Vignette - Videocontroll! Bei der Einfahrt, sahen wir
dann auch schon die erste mobile Kamera, sie war auf einem Clio
montiert. Das System fasziniert doch ein bisschen, scheint es doch das
Fortschrittlichste in ganz Europa zu sein. Wir fragten uns jedoch, was
sie mit Ausländer ohne Vignette machen, Busse hinterher schicken ist ja
ziemlich aufwändig. Dies kann uns jedoch auch egal sein, denn wir hatten
ja wie gesagt so ein Ding. Im Eiltempo strebten wir nun gegen Budapest,
wo wir trotz viel Verkehr recht gut über die Umfahrung kamen. Kurz nach
Mittag waren wir dann auch schon durch und wir hielten im bereits
bekannten Gourmettempel zur Mittagsrast. Dummerweise wollten die da
unser Plastikgeld nicht und ihr Spielgeld (man nennt es Forint, und es
ist extrem wertig), hatten wir leider auch nicht dabei, da wir nur auf
der Durchreise waren. Der nette Herr wollte dann aber auch Euro nehmen,
dass Problem hierbei war, dass wir nur noch 12 Euros hatten, denn
irgendwo hatten wir mal noch 70 verlocht, ich will jetzt nicht im meinen
alten Wunden bohren und die Story nochmals hervorholen, aufmerksame
Leser wissen jedoch wovon ich spreche ;). Nun gut mit den paar Euros
erhielten wir dann immerhin ein BigMac Menu und sechs Nugets, das musste
fürs erste reichen. Nachdem wir uns über den Essensberg gestürzt hatten,
gings dann frisch gestärkt am Balaton vorbei in Richtung Ex-Jugoslawien.
Kurz vor der Grenze wars dann Ende Feuer mit der Autobahn und wir
querten die Kroatische Grenze auf der Hauptstrasse. Gleich hinter der
Grenze beginnt die Autobahn jedoch wieder, und die Grenze auf der
Autobahn scheint ebenfalls im Bau zu sein. Wir fuhren runter bis Cakovec
wo wir noch einmal ein bisschen Kuna Kleingeld loswurden, beim
Mauthäuserl versteht sich. Von Cakovec war es dann nicht mehr weit bis
Slowenien. Allerdings verfuhren wir uns in der Stadt noch, und konnten
an einem BÜ einen Triebwagen aus Varazdin beobachten. Nach diesem kurzen
Intermezzo ging es dann rüber nach Slowenien. Gleich im Ortskern von
Ormoz fanden wir dann das Hotel Ormoz. Es ist ziemlich herunter
gekommen, jedoch sauber und mit vielen deutschen Programmen im TV. Kaum
hatten wir unser Zimmer, waren wir dann aber auch schon wieder weg. Denn
das Wetter riss auf einmal mächtig auf. So ging es zur längsten Geraden
Sloweniens. Irgendwo kurz hinter Ormoz kannte Nil eine nette Stelle wo
wir gleich mal den Regio vor einem Kloster machen konnten. |
|
|
|
|
814 020
als Regio von Maribor nach Ormoz bei Trgovisce |
|
664 101 mit einem Güterzug
nach Ungarn kurz hinter Ptuj |
|
Wir standen dann noch ein Weilchen da, doch die Sonne
begann plötzlich abzusiffen. Auf einmal hörten wir dann auch noch was,
dass irgendwie nach GM, irgend aber auch nach einem LkW tönte. Da wir an
unserem Standort nicht mit Sonne rechnen konnten, entschlossen wir uns
zu verschieben, denn ev. wars ja wirklich ein Güter. Kaum auf der
Hauptstrasse, drehte ich den Kopf und sah durch die Häuserreihe Kisten
fahren. Da ist er schon! Nil gab gas, lief aber auf einige Schleicher
auf. Er meinte, dass es irgendwo eine Brücke gibt. Ich suchte sie im
Navi und meinte sie gefunden zu haben. Wir steuerten sie also an, und
waren gerade auf der Anfahrt auf einen BÜ, ich hatte nämlich die falsche
Stelle erwischt, da rauschte der Zug vor uns durch. Das Licht hätte
gepasst, und ev. wärs sogar mit Regenbogen im Hintergrund gegangen. Da
das Wetter nun temporär wieder schlechter wurde, suchten wir die Strecke
etwas nach Stellen ab. Dabei sahen wir einen Güter von hinten kommen,
was leider voll gegen das Licht war, dass nun immer wieder aufflackerte.
Beim nächsten Zug, einem Regio, regnete es dann auch, irgendwie schaffte
es aber auch die Sonne auf den Zug zu streuen, so dass wir den Zug aus
dem Auto heraus umsetzten.
Als dann der IC mit 711 kam, hatten wir eine Stelle,
da das Licht auf der Geraden jedoch achsig war, entschieden wir uns für
den Teleschuss. |
|
|
|
|
|
|
|
|
813 041 als Regio nach
Maribor in einem Regenschauer kurz vor Ptuj |
|
711 004 als IC Ptuj von
Ljubliana nach Hodos bei Gorisnica |
|
|
|
|
Für den IC aus Budapest Deli. pu, wollten wir dann
zum Partisanendenkmal, welches wir nach einigem Suchen fanden. Die Sonne
schien dabei noch ein Weilchen zu halten, und so wollten wir beim
Denkmal die rund 30 Minuten bis hin zum Zug noch warten, denn eventuell
sollte ja noch ein Güter kommen. Beim Warten passierte mir dann noch der
Lacher des Tages. Wir standen gerade am BÜ, da kam ein Traktor, ich
wollte ihm ausweichen und trat einen Schritt zurück, dabei sank der eine
Fuss etwas ein und ich dachte mir, dass es da ein kleines Loch in der
Wiese hat. Komischerweise schien sich dann aber der Boden unter mir
aufzutun, und ich rutschte immer weiter ab, WTF dachte ich. Als ich dann
stoppte, war die Strasse gerade so auf Augenhöhe. Nil sah mich an und
konnte sich fast nicht mehr halten vor lachen. Was war passiert? Nun es
gab neben der Bahn einen Abflussgraben, der mittels Röhre unter der
Strasse durchgeführt wird, der ist aber etwas zugewachsen und so übersah
ich dass es hinter mir runter geht. Etwas weniger lustig als diese
Aktion war dann, dass kurz vor dem IC Wolken aufzogen und der Zug nicht
mehr im Licht kam (Da wir das Motiv später noch bei Sonne nachholten,
erspar ich euch das Foto fürs erste). Etwas enttäuscht, fuhren wir dann
nach Ptuj wo wir noch etwas essen wollten. Viel ist in diesem Kaff
jedoch nicht los, so fanden wir nur mit mühe ein Ort wo wir uns
verpflegen konnten. Schliesslich gings zurück ins Hotel, wo noch ein
bisschen Elton vs. Simon geschaut und auf besseres Wetter gehofft wurde.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Alle Texte und Bilder sind
(C) bei www.bahnpics.com -
Erstellt für eine Bildschirmauflösung von 1024*786 Pixel |
|
|