Wie immer ging es am frühen morgen los. Wir
entschlossen uns erst einmal ein paar Kilometer zu machen, so dass wir
es heute bis Knin schaffen würden. Wir fuhren deshalb auf der Autobahn
bis Sveti Rok, da die Autobahn ab dort nicht mehr der Bahn folgt, fuhren
wir an dieser Ausfahrt ab. Wie wir auf der Karte sahen, folgt hinter
Gracac ein leichter Pass, dort wollten wir dann auch etwas probieren.
Kurz vor der Passhöhe in Malovan fanden wir dann auch eine nette Stelle
für den ICN nach Zagreb. Nach diesem Zug fuhren wir weiter bis Sucevici
wo wir für den Gegenzug standen. |
Nachdem der ICN durch war,
warteten wir auf den ersten Güterzug, welcher cirka 30min hinter dem ICN
kam. Leider war dabei nur die hintere Lok im Altlack. Nachdem der Zug
durch war, versuchten wir ihn zu verfolgen. Dies stellte sich als gar
nicht so einfach heraus, da die Bahn nicht immer der Strasse folgt. Kurz
vor Knin hatten wir dann die Bahn wieder neben uns. Wir fanden eine
mässige Stelle und stellten uns auf. Leider kam Zug dann mit dem Zug
auch gleich eine Fotowolke. Wir fuhren dann nach Knin an den Bahnhof, um
uns diesen anzusehen. Mir fiel es erst gar nicht auf, aber dann machte
mich Nil drauf aufmerksam, dass es in diesem Bahnhof Oberleitungen gibt.
Für mich als Schweizer ist das nichts besonderes, deshalb fiel es mir
wohl auch nicht auf, aber an einer Dieselstrecke ein Bahnhof mit
Oberleitungen ist schon etwas Komisches. Beim genaueren Betrachten
stellte sich heraus, dass die Leitungen wohl schon länger nicht mehr
gebraucht wurden, schliesslich hingen sie irgendwie ungespannt in der
Gegend rum. Wahrscheinlich gab es also mal eine E-Piste nach Knin. Wir
vermuten es ist die Linie nach Bosnien hoch. Während wir in Knin waren,
fuhr ein weiterer Güterzug, ein Schweden Triebwagen sowie ein ICN ein.
Wir entschlossen uns dann den Schweden Triebwagen bei seiner Rückfahrt
nach Zadar zu erlegen, dazu fuhren wir nach Raducic wo es eine Brücke
über die Bahn gibt. |
Nach ein bisschen warten kam dieser dann auch wie
geplant. Damit war der Nachmittag dann lanciert dachten wir uns, und
freuten uns auf eine weitere Güterzugverfolgung. Als wir dann aber in
Richtung Hauptstrasse zurückfuhren, nahm das Unheil seinen Lauf.
Plötzlich meinte Nil, dass der Motor vom Auto nicht mehr Richtig
arbeiten würde. In einer Steigung drin, kamen wir fast nicht mehr vom
Fleck wir liessen den Wagen deshalb etwas zurückrollen und wollten eine
andere Strasse nehmen, die uns ebenfalls zur Hauptstrasse bringen
sollte, welche jedoch weniger steil war. In einer Senke drin, versagte
der Motor dann aber endgültig seinen Dienst. Also gab es nichts anderes
als die Chevy Servicenummer anzurufen. Diese versuchte für uns eine
Pannenhilfe zu organisieren. Das Ganze war aber gar nicht so einfach,
denn wir standen irgendwo in der Pampa und selbst der Kroatische
Pannendienst schien nicht so genau zu wissen, wo wir denn jetzt genau
gestrandet waren.
Wir versuchten deshalb wieder zurück nach Bender zu
kommen, was wir aber nach wenigen Metern wieder aufgeben mussten. Zu
allem Unheil hatten wir an diesem Standort nicht einmal Handyempfang.
Nil lief deshalb etwas nach oben, um weiterhin erreichbar zu sein. Ich
passte währenddessen aufs Auto auf. Cirka 2 Stunden nach der Panne kam
dann der deutsch sprechende Pannendienst, er meinte, dass wir hier aber
nicht auf der D1 seien, worauf wir entgegneten, dass wir dies der
Disponentin auch versucht hätten zu erklären. Der Herr vom Pannendienst
schloss dann seinen PC an, schaute sich den Motor und den Auspuff an und
meinte zu 90% sei es der Katalysator, dies belegte er damit, dass es in
den Auspuffgasen irgendwelche metallische Rückstände hatte, weiter
meinte der Pannenhelfer, dass er an dem Fahrzeug nichts macht, weil es
ja noch Garantie hat und dies deshalb in einer Chevy Garage erledigt
werden müsste. Er würde deshalb einen Abschlepplaster bestellen. Dieser
sollte etwa 30 Minuten später kommen, wenn er sofort losfahren würde.
Schlussendlich wurden es dann 45 Minuten, es war nun schon 18 Uhr und 3
Stunden waren seit der Panne vergangen. Der Herr vom Pannenfahrzeug
konnte leider kein Deutsch und auch nicht wirklich Englisch. Er machte
uns dann klar, dass sich die nächste Chevy Garage in Sibenik befindet,
was etwa 60km von Knin entfernt liegen würde. Da es auf der direkten
Strasse jedoch eine Grossbaustelle gab, fuhr er noch einen kleinen
Umweg, so dass wir gegen halb Acht in die Nähe von Sibenik kamen. Der
Fahrer erklärte uns dann, dass hier in der Gegend Chelsea Mäzen Roman
Abrahmovic und ex F1-Fahrer Ralf Schumacher wohnen, und dass letzterer
auf der aktuellen Strasse schon einmal ein Auto zerlegt hätte. Wenig
später erreichten wir dann die Garage in einem Vorort von Sibenik, es
war nun kurz vor Acht und die Herren in der Garage meinten, dass ihr
Mechaniker schon Feierabend hätte und sie das Auto erst Morgen anschauen
könnten. Für uns stellte sich also die Frage der Übernachtung. Die
Herren von der Garage meinten, es gäbe ein Motel in der Nähe oder ein
Hotel in der Stadt, beides sei etwa in der gleichen Preislage. Wir
entschieden uns dann für die Stadt. Da der Abschleppdienst noch etwas
Geld von uns wollte, dass wir nicht hatten, wollte er uns via
Bankautomat in die Stadt fahren. Im Stadtzentrum fanden wir dann das
vorgeschlagene Hotel. Dieses war mit 55 Euro eher an der oberen
Schmerzensgrenze für uns, aber es gab eben auch keine wirkliche
Alternative. Nach einer kurzen Dusche, machten wir zum Schluss noch
einen kleinen Bummel durch die Stadt. Im Bahnhof trafen wir dabei auf
einen Regio nach Perkovic, der mit einer GM bespannt war. Da wir aber
die Stative im Auto hatten, wurde es nichts mit dem Nachtfoto. Auf dem
Rückweg vom Bahnhof testeten wir dann noch die lokale Küche, die wir nur
weiter empfehlen können.
Tja dann wars Zeit um Lichter zu löschen und natürlich zu hoffen, dass
der morgige Tag gut endet und wir nicht hier in diesem Sibenik
versauern.
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