Tag 5: Freitag, 04.07.2008, Gospic - Sibenik

 

 
 
 

Wie immer ging es am frühen morgen los. Wir entschlossen uns erst einmal ein paar Kilometer zu machen, so dass wir es heute bis Knin schaffen würden. Wir fuhren deshalb auf der Autobahn bis Sveti Rok, da die Autobahn ab dort nicht mehr der Bahn folgt, fuhren wir an dieser Ausfahrt ab. Wie wir auf der Karte sahen, folgt hinter Gracac ein leichter Pass, dort wollten wir dann auch etwas probieren. Kurz vor der Passhöhe in Malovan fanden wir dann auch eine nette Stelle für den ICN nach Zagreb. Nach diesem Zug fuhren wir weiter bis Sucevici wo wir für den Gegenzug standen.

 

Ein ICN nach Zagreb bei Malovan zwischen Knin und Gospic  

Ein ICN nach Split bei Sucevici zwischen Knin und Gospic

 

Nachdem der ICN durch war, warteten wir auf den ersten Güterzug, welcher cirka 30min hinter dem ICN kam. Leider war dabei nur die hintere Lok im Altlack. Nachdem der Zug durch war, versuchten wir ihn zu verfolgen. Dies stellte sich als gar nicht so einfach heraus, da die Bahn nicht immer der Strasse folgt. Kurz vor Knin hatten wir dann die Bahn wieder neben uns. Wir fanden eine mässige Stelle und stellten uns auf. Leider kam Zug dann mit dem Zug auch gleich eine Fotowolke. Wir fuhren dann nach Knin an den Bahnhof, um uns diesen anzusehen. Mir fiel es erst gar nicht auf, aber dann machte mich Nil drauf aufmerksam, dass es in diesem Bahnhof Oberleitungen gibt. Für mich als Schweizer ist das nichts besonderes, deshalb fiel es mir wohl auch nicht auf, aber an einer Dieselstrecke ein Bahnhof mit Oberleitungen ist schon etwas Komisches. Beim genaueren Betrachten stellte sich heraus, dass die Leitungen wohl schon länger nicht mehr gebraucht wurden, schliesslich hingen sie irgendwie ungespannt in der Gegend rum. Wahrscheinlich gab es also mal eine E-Piste nach Knin. Wir vermuten es ist die Linie nach Bosnien hoch. Während wir in Knin waren, fuhr ein weiterer Güterzug, ein Schweden Triebwagen sowie ein ICN ein. Wir entschlossen uns dann den Schweden Triebwagen bei seiner Rückfahrt nach Zadar zu erlegen, dazu fuhren wir nach Raducic wo es eine Brücke über die Bahn gibt.

 

 

Güterzug nach Split mit 2062 043 bei Sucevici zwischen Gospic und Knin

  7122 015 von Knin nach Sibenik auf der Strassenbrücke bei Raducic
 

Danach war es eigentlich wieder Zeit für GMs, so entschlossen wir uns wieder an die Strecke Knin - Ogulin zu wechseln. Wir fuhren also bis Kurz vor Knin und bogen dann in eine Nebenstrasse ein. Beim Ort Bender fanden wir eine nette Brücke, auf der wir den nächsten ICN schiessen wollten.

 

 

7122 015 von Knin nach Sibenik auf der Strassenbrücke bei Raducic

  ICN nach Split auf dem Viadukt von Bender kurz vor Knin
 

Nach ein bisschen warten kam dieser dann auch wie geplant. Damit war der Nachmittag dann lanciert dachten wir uns, und freuten uns auf eine weitere Güterzugverfolgung. Als wir dann aber in Richtung Hauptstrasse zurückfuhren, nahm das Unheil seinen Lauf. Plötzlich meinte Nil, dass der Motor vom Auto nicht mehr Richtig arbeiten würde. In einer Steigung drin, kamen wir fast nicht mehr vom Fleck wir liessen den Wagen deshalb etwas zurückrollen und wollten eine andere Strasse nehmen, die uns ebenfalls zur Hauptstrasse bringen sollte, welche jedoch weniger steil war. In einer Senke drin, versagte der Motor dann aber endgültig seinen Dienst. Also gab es nichts anderes als die Chevy Servicenummer anzurufen. Diese versuchte für uns eine Pannenhilfe zu organisieren. Das Ganze war aber gar nicht so einfach, denn wir standen irgendwo in der Pampa und selbst der Kroatische Pannendienst schien nicht so genau zu wissen, wo wir denn jetzt genau gestrandet waren.

Wir versuchten deshalb wieder zurück nach Bender zu kommen, was wir aber nach wenigen Metern wieder aufgeben mussten. Zu allem Unheil hatten wir an diesem Standort nicht einmal Handyempfang. Nil lief deshalb etwas nach oben, um weiterhin erreichbar zu sein. Ich passte währenddessen aufs Auto auf. Cirka 2 Stunden nach der Panne kam dann der deutsch sprechende Pannendienst, er meinte, dass wir hier aber nicht auf der D1 seien, worauf wir entgegneten, dass wir dies der Disponentin auch versucht hätten zu erklären. Der Herr vom Pannendienst schloss dann seinen PC an, schaute sich den Motor und den Auspuff an und meinte zu 90% sei es der Katalysator, dies belegte er damit, dass es in den Auspuffgasen irgendwelche metallische Rückstände hatte, weiter meinte der Pannenhelfer, dass er an dem Fahrzeug nichts macht, weil es ja noch Garantie hat und dies deshalb in einer Chevy Garage erledigt werden müsste. Er würde deshalb einen Abschlepplaster bestellen. Dieser sollte etwa 30 Minuten später kommen, wenn er sofort losfahren würde. Schlussendlich wurden es dann 45 Minuten, es war nun schon 18 Uhr und 3 Stunden waren seit der Panne vergangen. Der Herr vom Pannenfahrzeug konnte leider kein Deutsch und auch nicht wirklich Englisch. Er machte uns dann klar, dass sich die nächste Chevy Garage in Sibenik befindet, was etwa 60km von Knin entfernt liegen würde. Da es auf der direkten Strasse jedoch eine Grossbaustelle gab, fuhr er noch einen kleinen Umweg, so dass wir gegen halb Acht in die Nähe von Sibenik kamen. Der Fahrer erklärte uns dann, dass hier in der Gegend Chelsea Mäzen Roman Abrahmovic und ex F1-Fahrer Ralf Schumacher wohnen, und dass letzterer auf der aktuellen Strasse schon einmal ein Auto zerlegt hätte. Wenig später erreichten wir dann die Garage in einem Vorort von Sibenik, es war nun kurz vor Acht und die Herren in der Garage meinten, dass ihr Mechaniker schon Feierabend hätte und sie das Auto erst Morgen anschauen könnten. Für uns stellte sich also die Frage der Übernachtung. Die Herren von der Garage meinten, es gäbe ein Motel in der Nähe oder ein Hotel in der Stadt, beides sei etwa in der gleichen Preislage. Wir entschieden uns dann für die Stadt. Da der Abschleppdienst noch etwas Geld von uns wollte, dass wir nicht hatten, wollte er uns via Bankautomat in die Stadt fahren. Im Stadtzentrum fanden wir dann das vorgeschlagene Hotel. Dieses war mit 55 Euro eher an der oberen Schmerzensgrenze für uns, aber es gab eben auch keine wirkliche Alternative. Nach einer kurzen Dusche, machten wir zum Schluss noch einen kleinen Bummel durch die Stadt. Im Bahnhof trafen wir dabei auf einen Regio nach Perkovic, der mit einer GM bespannt war. Da wir aber die Stative im Auto hatten, wurde es nichts mit dem Nachtfoto. Auf dem Rückweg vom Bahnhof testeten wir dann noch die lokale Küche, die wir nur weiter empfehlen können.
Tja dann wars Zeit um Lichter zu löschen und natürlich zu hoffen, dass der morgige Tag gut endet und wir nicht hier in diesem Sibenik versauern.

 

 
   
 

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