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Heute wollten wir eigentlich früh aufstehen, um die
Kreuzung morgens um neun in Abisko zu fotografieren. Der Blick aus dem
Fenster verhiess allerdings nichts Gutes, so dass wir erst mal liegen
blieben und uns erst nach neun aus dem Bett quälten. An das Morgenessen
hatten wir uns inzwischen gewöhnt, es gab wie üblich Orangensaft, frisch
gebackenes (oder zumindest aufgebackenes) Brot mit Butter und Konfitüre
sowie Corn Flakes mit ungesüsstem Joghurt (dafür eine Ladung Zucker
darauf) und Kokosnusssplitter (hmm lecker).
Das Wetter war wieder äusserst wechselhaft und der Wetterbericht sagte
wieder was komplett anderes als gestern voraus (die werden wohl jeden
Tag frisch gewürfelt), so blieb uns dann doch nichts anderes übrig als
einfach mal raus zu gehen und zu schauen, was wohl wird. Inzwischen
hatten wir leider auch den Güterzug verpasst, der heute morgen nach
Narvik fuhr, wie uns der Tagesfahrplan von Banverket verriet.
Wir entschieden, unser Glück nochmal um Vassejaure zu probieren, genauer
gesagt zwischen Vassejaure und Katterjak an einem See, den Nil schomal
im Sommer besucht hatte. Auf der Fahrt dorthin stellten wir fest, dass
es inzwischen ziemlich warm war draussen; In Abisko waren die
Temperaturen gar über dem Gefrierpunkt, weiter oben allerdings nicht
mehr.
Die Fotostelle war nur dank Schneeschuhen erreichbar, zum Glück aber
nicht allzu weit von der Strasse entfernt. Geeignet war sie primär für
Züge in Richtung Narvik, auch der Sonnenstand passte. Zu Beginn war das
Wetter auch noch einigermassen gut, es gab Sonnenschein, allerdings mit
ziemlich bewölktem Himmel. Bald kündigte sich der Tagzug aus Narvik an,
der allerdings in der falschen Richtung kam, und die Sonne hatte sich
auch gerade versteckt. Aufgrund der langen Vorwarnzeit versuchte ich
mein Glück noch etwas weiter hinten, fand aber keine passende Stelle
mehr; Nil erlegte ihn so gut es halt ging.
Das Wetter hellte sich wieder auf, und wenig später
kam eine IORE mit leerem Zug angefahren, wieder aus der falschen
Richtung, wieder ohne Sonne; das Resultat, uhm, unbefriedigend.
Nur kurz später, es schien wieder die Sonne, war der Nachtzug von vorne
dran, in der richtigen Richtung. Es schien dann auch alles zu klappen,
aber der Zug hätte gerade mal noch 100m vor fahren müssen, da kam wieder
die unerbittliche Wolke vor die Sonne, so dass es mit viel Tele noch für
sowas ähnliches wie ein Sonnenbild reichte, aber nicht so, wie wir uns
das erhofft hatten. |
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Rc6 1335
mit IC nach Lulea bei Vassijaure |
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Rc6 mit dem Nachtzug aus
Stockholm bei Vassijaure |
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Nun war warten angesagt.
Sonnenschein wechselte sich ab mit Bewölkung und Nebel, im Minutentakt.
So warteten wir eine Stunde, ohne dass sich verkehrsmässig irgendwas
getan hätte. Langsam zog es dann zu, begann zu schneien und stark zu
winden, ein regelrechter Schneesturm! Wir waren zum Glück einigermassen
gut verpackt und vor allem Nil vergnügte sich im Schnee.
Nach 1400 tat sich wieder was, eine IORE kämpfte sich durch das
Schneetreiben in Richtung Narvik, die von Nil auch der Kuriosität halber
festgehalten wurde – ich konnte keine Motivation aufbringen, die Kamera
auszupacken.
Wie er gekommen ist war der Schneesturm auch wieder fertig, und die
Sonne lugte wieder etwas hervor. Etwas schien von hinten zu hupen, ich
hielt es aber für unmöglich, dass nach dem Erzzug schon ein anderer Zug
hier war und glaubte mich getäuscht zu haben. Nil machte es schlauer und
nahm die Kamera hervor, und konnte die kurz darauf erscheinende Green
Cargo-Rc im nur noch leichten Schneegestöber mit drei Güterwagen
festhalten, allerdings wieder in der falschen Richtung bei zweifelhaftem
Licht. |
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IORE mit
einem Erzzug nach Narvik im Schneesturm bei Vassijaure |
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GC Rc mit einem kurzen
Güterzug im Schneegestöber bei Vassijaure |
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Kaum war dieser durch erschien ein ganz seltsames
Teil von Vassijaure her; es war ein Wartungsfahrzeug der Banverket,
womit vermutlich kontrolliert wurde, ob es keine Schneeverwehungen gab.
Das Fahrzeug war auf der einen Seite mit einer grossen Bürste
ausgerüstet, welche irgendwie an eine Autowaschanlage erinnert; diese
wird offenbar dafür benutzt, um Weichen von Schnee zu befreien.
Wir beide fanden das Fahrzeug interessant und
knipsten es ein paar mal, aber da sich die Sonne gerade wieder
versteckte war wieder nicht viel zu wollen. Wenig später kam dasselbe
Fahrzeug wieder zurück, kompliziert kann der Einsatz nicht gewesen sein.
Nun war wieder ein Erzzug aus Narvik dran, diesmal mit Dm3, aber wie
gesagt war an unserer Stelle für diese Richtung nicht viel zu wollen,
das Resultat entsprechend bescheiden.
Kaum war der Zug vorbei kam der nächste Schneesturm
auf uns zu und verlangte über eine Stunde lang alles von uns ab ... es
war, ungemütlich! Aber nach dem Schneesturm folgte ja immer
Sonnenschein, so motivierten wir uns zu bleiben, man weiss ja nie!
Langsam aber sicher war oder besser wäre auch die
Sonne parallel zur Strecke und ging immer mehr auf die andere Seite,
Zeit für uns eine andere Fotoposition zu suchen als der Schneesturm
vorüber war und die Sonne wieder ab und an zwischen den Wolken hervor
guckte ob wir noch da stehen.
Nach dem Schneesturm, wir kennen es, windete es
wieder sehr stark und der im letzten Schneesturm gefallene leichte
Neuschnee trug dazu bei, dass ziemlich viel Schnee durch die Luft flog,
was eine fast surreale Stimmung verursachte; man konnte meinen, die
Hänge seien in Bewegung...
Wir aber warteten vor allem noch auf den Tagzug, der
wenig später auch mit der üblichen Rc6 bespannt und nur drei Wagen lang
auftachte, bei relativ spitzem halblicht an mässig geeigneter Stelle,
aber besser als nichts. Dabei hatten wir sogar noch Glück, den bei den
starken Windböhen war von der Stelle gar nichts zu sehen! Wir standen am
Hang und der Wind kam genau von hinten ... und so waren wir in diesen
Zeitpunkten jeweils mitten in einer riesigen und kalten
Schneestaubwolke. |
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Nach dem
Schneesturm folgt ein Baudienstfahrzeug mit Schneeräumer. |
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Rc6 1334 mit dem IC von
Luela nach Narvik bei Vassijaure |
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Da das Wetter aber nun nur noch
schlechter zu werden schien und ich kalt hatte, machten wir uns mit sehr
mässiger Ausbeute auf den Rückweg.
Wir entschieden, selbst etwas zu kochen, da wir noch Teigwaren und Sweet&Sour-Sauce
hatten. Daher kauften wir uns im Supermarkt ein Pouletfleisch-Erzeugnis
(genannt Chicken Nuggets) und noch etwas Sauce, so dass wir dann beide
eine riesige Portion Sweet&Sour-Poulet-Nudeln hatten, was mir dann
allerdings etwas zuviel war...
Nach einer Internet-Session und einem Film gings dann ab ins Bett. |
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