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Unser heutiges Morgen-Ziel war den
Güterzug, der kurz vor neun im Dombås hätte sein müssen, am Anfang des
Fjells zu erlegen. Daher hatten wir vor, um 7:30 aufzustehen, rasch zu
frühstücken und dann gleich zum Fjell hoch zu fahren.
Nun gut, um 7:30 standen wir auf, und Nil schaute gleich zum Bahnhof
rüber. Dort stand, zu unserer Überraschung (er war im grafischen
Fahrplan entweder nicht eingezeichnet oder viel zu spät), ein Autozug
von Cargolink, den wir uns schon auf dem Saltfjell erhofft hatten – den
wollten wir daher keinesfalls verpassen! Schnell verschoben wir das
Morgenessen auf später, zogen uns rasch an und fuhren gleich hoch zum
Fjell. Dort angekommen gabs die üblichen zwei Probleme: Keine
Parkmöglichkeit in der Nähe einer Fotostelle und Wolken, die sich wie
üblich dort rum drückten, wo wir fotografieren wollten. So stieg ich
dann bei der ersten vernünftigen Möglichkeit aus und Nil schaute noch
weiter hinten obs was gäbe.
Nun war Warten angesagt. Minuten, Viertelstunden vergingen, und kein Zug
in Sicht; die Wolke war auch nach wie vor im Weg. Bald kam Nil zurück,
er hatte nichts gescheites finden können. Wir rätselten, ob der Zug
vielleicht nach Åndalsnes hinunter gefahren war, und machten uns auf den
Rückweg zu unserem Morgenessen. Um herauszufinden was los war gingen wir
aber noch beim Bahnhof von Dombås vorbei, und wunderten uns wieder, denn
der Zug stand nach wie vor da; und erst noch auf einem Gleis, von
welchem aus man nicht nach Åndalsnes kommt.
Kurze Zeit später erschien der Lokführer und fuhr auch gleich ab, so
dass wir wussten, dass der Zug jetzt kommen musste. Da wir diesen Morgen
schon genug Leerlauf produziert hatten, störte uns das Risiko, noch mehr
Leerlauf zu produzieren, nicht so sehr, und wir fuhren wieder hoch aufs
Fjell. Die Wolke an unserer gewünschten Fotostelle war nach wie vor da,
dort zu warten daher aussichtslos. So fuhren wir weiter bis an einen
zugefrorenen See, über den man die Bahnlinie auf der anderen Seite sah.
Der Himmel war hier wolkenlos, daher angehalten und für den Zug
aufgestellt. Gerade in diesem Moment, und das ist nicht übertrieben,
begannen sich genau vor der Sonne erst Schleier, danach Wolken zu
bilden, so dass wir uns sicher waren, dass uns „dort oben“ jemand ärgern
will :)
Wir gingen davon aus, dass wir dem Zug 5-10 Minuten abgenommen hatten,
daher sollte er bald kommen... sollte. Nach über 20 Minuten ohne Zug
begannen wir zu rätseln, obs vielleicht irgend ein Problem gäbe oder der
Zug in einer Kreuzungsstelle wartet... Geduldig warteten wir weiter, und
nach einer knappen halben Stunde kam er doch noch, sogar in der Sonne. |
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Cargolink
Autozug mit De2700 04 auf dem Dovrefjell vor dem Vålåsjöen |
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El 18 mit dem ersten Zug von
Trondheim nach Oslo auf dem Dovrefjell |
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Nun hatten
wir gerade so Zeit, um im Hotel kurz was zu essen, die ganze im Stress
im Zimmer liegen gelassene Ausrüstung einzusammeln, den eigentlich
geplanten Güterzug in Richtung Oslo bei Dovre zu fotografieren und
danach auf dem Fjell den nachfolgenden El 18-Zug abzulichten. Soweit zum
Plan.
Bis nach Dovre verlief auch alles planmässig, dort angekommen stellten
wir aber fest, dass der Streckenblock in die falsche Richtung gestellt
war, was nichts anderes bedeuten konnte, als dass der Zug entweder schon
länger durch war oder noch länger nicht kommen würde. Wie war das mit
Leerlauf und so...?
Da inzwischen das Bitte-tanken-Lämpchen mit dem
Scheibenwischerwasser-ist-leer-Lämpchen um die Wette strahlte und wir
den El 18-Zug auf dem Fjell nicht verpassen wollten, fuhren wir gleich
zurück um in Dombås zu tanken und danach hoch zum Fjell zu fahren. Dort
konnten wir das Audi-Auti in einer nicht benutzten Einfahrt parkieren.
Der El 18-Zug kam auch pünktlich, diesmal in der Sonne, im Gegensatz zu
gestern.
Nun wussten wir nicht so recht wohin und stapften deshalb mal zur
Strecke, um zu schauen ob es in einer Kurve was geben könnte; die Kurve
schien uns auch recht fotogen, und so blieben wir mal vorerst dort.
Um 12:20 wäre der BM 73 nach Trondheim an der Reihe gewesen, doch auf
der Strecke tat sich nichts. Auch der Güterzug, der 10 Minuten nach dem
BM 73 in der Gegenrichtung hätte kommen müssen, war weit und breit
nirgends zu sehen; erst anderthalb langweilige Stunden später kam dieser
vorbei, gezogen von einer El 16, aber dafür wunderschön in der Sonne.
Eine
weitere ereignislose Stunde verging, der Sonnenstand war für Züge aus
Dombås nicht mehr zu gebrauchen, da tauchte der BM 73 plötzlich auf, mit
ganzen zweieinhalb Stunden Verspätung! Allerdings fuhr er kurios
langsam, was uns dann vermuten liess, dass wohl eine der
Antriebseinheiten defekt war und er daher in den 18 Promille Steigung
(weiter hinten wars wohl noch steiler) an unserer Fotostelle nicht so
schnell fahren könnte.
Kurz darauf, die Züge hatten wohl in der nächsten Kreuzungsstelle
Fokstua gekreuzt, erschien zu unserer grossen Freude ein Zug der
Tågåkeriet i Bergslagen, wieder mit Rc2 voraus und Nohab dahinter, wohl
die Gegenleistung des Zuges, den wir zwei Tage vorher gesehen hatten.
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El16 2204
mit einem Kistenzug nach Oslo am Fjellende kurz vor Dombas |
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TAGAB Güterzug mit Rc (ex.
ÖBB 1043) und Di3 kurz vor Trondheim |
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Nun wurde
uns die Fotostelle etwas zu langweilig und wir liefen der Strecke
entlang nach oben. Dort war allerdings die Sonne parallel zur Strecke,
was uns aber nicht störte, da als nächstes sowieso ein Güterzug von
hinten kam, was, wie zu erwarten, kein brauchbares Bild ergab (probieren
kann mans ja trotzdem).
Der nächste Containerzug, gezogen von einer El 14, kam bald und ergab
trotz wenig Seitenlicht ein nettes Telebild.
Danach war
der BM 73 an der Reihe, allerdings hatten wir den gestern schon an fast
gleicher Stelle fotografiert. |
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El14 2198
mit Kistenzug nach Süden auf dem Fjell vor Dombas |
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Bm73 112 als P-Zug von
Trondheim nach Oslo auf dem Fjell vor Dombas |
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Nun vermissten wir noch einen Güterzug, der laut grafischem Fahrplan in
Richtung Dombås hätte fahren müssen; allerdings war der schon soviel zu
spät, dass wir wenig Hoffnung hegten, dass der noch auftauchen würde.
Viel mehr interessierte uns, was an Stelle des defekten BM73 käme, denn
der Zug 18:00 in Dombås wäre laut Fahrplan jenes Fahrzeug, das zuvor mit
zweienhalb Stunden Verspätung „defekt“ die Steigung hoch kroch
(Aufenthalt in Trondheim nur ca. 20 Minuten).
Zunächst warteten wir aber darauf, dass noch ein Güterzug von Dombås her
auftaucht, genau jener, der uns gestern so überrascht hatte. Dieser
liess sich viel Zeit, kam aber keine 10 Minuten vor der Planzeit des
„defekten“ Bm 73 doch noch, interessanterweise auch sehr langsam, was
uns jedoch plausibel schien, da er in der nächsten Ausweichstelle
Fokstua, die wir von unserer Fotostelle aus sahen, anhalten musste. |
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El14 mit
Güterzug nach Norden auf dem Fjelleingang seite Dombas |
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Bm73 auf dem Weg von
Trondheim nach Oslo kurz vor Dombas im letzten Licht |
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Mit etwa 10 Minuten Verspätung kam dann der erwartete
Zug aus Trondheim; es war leider, enttäuschenderweise, genau der
vermeintlich defekte Bm 73, den wir zuvor gesehen hatten; der wurde wohl
irgendwo vorzeitig gewendet. Dies schürte Nils schon länger gehegten
Verdacht, dass das Problem wohl eher streckenseitig zu suchen war.
Nun warteten wir nochmals auf den letzten El 18-Zug, wobei wir uns heute
leicht bessere Chancen auf ein gutes Bild erhofften, da die Sonne wieder
etwas höher stand. Nur leider führte der verspätete Zug aus Trondheim
dazu, dass der El 18-Zug auch etwa eine Viertelstunde zu spät war, da
offenbar niemand Lust hatte, die Kreuzung von Dovre nach Dombås zu
verlegen. Entsprechend verzogen wir uns in Richtung Auto, als die
letzten Sonnenlicht-Reste verschwunden waren.
Nach einem im Supermarkt eingekauften Abendessen und einer kurzen
Internet-Session gingen wir kurz vor 20:00 nochmals zum Bahnhof, um den
nächsten Bm 73 zu fotografieren, was dann auch klappte.
Eine kurze Nachfrage beim Bahnhofsvorstand ergab dann
auch den Grund für die langsamen Züge: Eine Stellwerkstörung in Dombås
führte dazu, dass das Ausfahrtsignal rot blieb und die Züge bergauf den
ganzen Block auf Sicht befahren mussten (bergab interessanterweise
nicht...).
Das wars dann auch von einem verhältnismässig ereignisreichen Tag.
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